Durch die Analyse des realen Traffics, ermöglicht NetEye RUE ein gezieltes Application- und Netzwerk Performance Monitoring. Aber ist es auch möglich Informationen zum Status der PCs und Server abzulesen?
Die Antwort lautet „Ja“. In TCP-Kommunikationen existieren Events (Zero Window), welche uns einerseits über den Belastungsstatus der Anwendungen, andererseits aber auch über jenen der PCs und Server informieren können. Diese Events nennen sich Zero Window. Werden die PCs/Server mit NetEye überwacht, sind wir außerdem in der Lage den Belastungsstatus der Maschine zum Zeitpunkt des Events darzustellen.
Zero Window – Technische Erklärung:
Zero Window ist ein spezielles Event der TCP-Kommunikation, das entsteht wenn der Paket-Buffer vollläuft.
Alle Pakete die an eine beliebige Anwendung adressiert sind (z.B. Firefox) werden vorerst von der Netzwerkkarte des Betriebssystems gelesen und in einem Buffer zwischengespeichert, um dort neu geordnet und vorgehalten zu werden, bis die Anwendung die Pakete liest und sie dadurch aus dem Buffer löscht. Leider erfolgt diese Buffer-Leerung in manchen Fällen nicht korrekt oder zu langsam. Dies kann z.B. vorkommen, wenn die Anwendung blockiert ist oder nicht genügend CPU zur Verfügung steht (überlasteter PC).
In diesen Fällen läuft der Buffer schnell voll. Mit einem überfüllten Buffer können keine Daten mehr empfangen werden und das TCP-Protokoll verschickt eine entsprechende Benachrichtigung an den Absender um die Übertragung zeitweise auszusetzen. Es liegt auf der Hand, dass solch eine Situation verheerende Auswirkungen auf das Benutzererlebnis hat.
Das Zero Window gibt uns also Informationen darüber ob ein PC (oder seltener, ein Server) aufgrund von Überlastung oder eines Stillstands der Anwendung, in Schwierigkeiten steckt.
In NetEye RUE fügen wir diese Informationen zu den KPI zur Performanceanalyse (Netzwerklatenz, Anwendungslatenz, Ladezeit) hinzu.
Fazit
Durch die Information eines vorliegenden Zero Window können beispielsweise Situationen erklärt werden, in welchen Anfragen eine hohe Ladezeit vorweisen, die Werte von Anwendungs- und Netzwerklatenz aber unauffällig sind. Weist eine Anfrage einen Zero Window-Wert höheren als 0 auf, haben wir eine einfache Erklärung der hohen Ladezeit und können das Problem dem lokalen PC zuweisen und dort beheben.