Zur Erstellung oder Aktualisierung des Serviceportfolios (welches Teil der Service Strategy nach ITIL ist), ist es wichtig sich einen umfassenden Überblick über die Dienste im Unternehmen, unabhängig von deren Implementierungsstatus, zu verschaffen.
Folgende Formen können dabei auftreten:
Diese chronologische Definition hilft uns anschließend bei der Optimierung des Servicekatalogs, um diesen präziser und an die Unternehmensseele angepasst zu gestalten.
Einer der geläufigsten Ansätze zur Identifizierung der Einträge des Serviceportfolios, kann von den Grundprinzipien des Business Process Management (BPM) abgeleitet werden. Die Methodologie des BPM vereint mit den Best Practices von ITIL, unterstützt die Definition der Services indem der Dienst in der Gesamtheit des Unternehmens und nicht nur aus dem Blickwinkel der IT betrachtet wird.
In Folge möchte ich die sechs Lebenszyklus-Phasen eines Geschäftsprozesses (Business Process) aufzeigen:
Welches sind die Parallelen zwischen ITIL und BPM? Wir können sagen, dass die Identifizierungs- und Festlegungsphase der Service Strategy nach ITIL entsprechen. Die Analyse- sowie die Neugestaltungsphase sind hingegen vergleichbar mit dem Service Design. Die Implementierung kann mit Service Transition und Service Operation in Verbindung gebracht werden und schlussendlich steht die Überwachungs- und Controlling-Phase in einer Linie mit dem Continual Service Improvement.
Im Bereich der kontinuierlichen Optimierung (Continual Service Improvement) gliedert sich auch der Demingkreis (Plan-Do-Check-Act) ein. Dieser vereint die praktische Umsetzung von BPM und ITIL und beschreibt dabei vier Phasen:
Der Hauptunterschied zwischen Business Process Management und ITIL ist, dass sich das BPM mit den Geschäftsprozessen aus betriebswirtschaftlicher Sicht befasst und ITIL sich auf die Dienste konzentriert welche benötigt werden, um die Geschäftsprozesse optimal zu unterstützen.
Eines der vorrangigen Ziele des BPM ist es die Prozesse an den Unternehmenszielen auszurichten. Dies geschieht einerseits durch die Optimierung der Prozesse und andererseits durch die gezielte und fortwährende Überwachung derselben, was in Folge wiederum der weiteren Optimierung der Prozesse dient.
Die Analyse darf also nicht nach der Benennung und Definition der Dienste zur reinen Befüllung des Servicekatalogs enden. Vielmehr müsste die Recherche auf die bekannten Phasen des BPM ausgeweitet werden. Leider beschränken sich viele Unternehmen auf die anfänglichen Phasen der Identifizierung und Festlegung der Prozesse und gehen dann direkt auf die abschließende Phase der Überwachung von SLAs (Service Level Agreements), OLAs (Operational Level Agreements) und UCs (Underpinning Contracts) über. Für die Identifizierung gewisser Dienste ist es jedoch unbedingt notwendig auch die übrigen Phasen zu durchlaufen. Außerdem ist es in den meisten Fällen von großem Vorteil ein ITSM-Tool (IT-Service Management Tool) für die Projektierung und Implementierung der Dienste einzusetzen.
Für jene Dienste welche besondere Aufmerksamkeit und einen hohen Grad an Kontrolle benötigen, bietet EriZone über das Process Management Modul eine flexible und vor allem skalierbare Möglichkeit die Ergebnisse der „Value-Added“-Analyse in vordefinierte, effiziente Workflows umzuwandeln.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Vorteil der Anwendung des BPM-Ansatzes für die mit IT-Diensten in Verbindung stehenden Prozesse, darin besteht, auch der IT-Abteilung die Unternehmensziele nahezulegen und den Zusammenhang zur Unternehmensentwicklung erkennbar zu machen. ITIL ist und bleibt also die Methodik zur Steuerung, Kontrolle und Erbringung der Dienste, während BPM einen ganzheitlichen Ansatz zur Implementierung und stetigen Optimierung von sich wiederholenden Prozessen darstellt.
Abschließend möchte ich Ihnen ein Zitat von Bill Gates nahelegen: “The first rule of any technology used in a business is that automation applied to an efficient operation will magnify the efficiency. The second is that automation applied to an inefficient operation will magnify the inefficiency.”