Das Monitoring im herkömmlichen Rechenzentrum-Bereich misst die Performance der einzelnen IT-Komponenten, nicht jedoch die Qualität und Verfügbarkeit der IT-Services aus dem Blickwinkel des End Users. Um dies zu erreichen, bedarf es eines Ansatzes, der die horizontale Messung um eine vertikale Betrachtung im Sinne eines End to End Monitoring erweitert. Im Bereich Applikationsmonitoring existieren hierfür im Open Source Bereich bereits Ansätze. Nicht gelöst ist von den meisten Marktangeboten jedoch, was passiert, wenn die zu überwachende Anwendung keine Web Applikation ist, oder diese beispielsweise über einen Terminal Server beziehungsweise über Citrix an die End User zur Verfügung gestellt wird. Auch wurde bisher kaum berücksichtigt, wie es mit einem Monitoring von nativen Applikationen auf Windows oder Legacy Applikationen aussieht, die auf Mainframe laufen und über Terminal-Emulatoren auf den Arbeitsplätzen der Anwender ausgerollt werden. Häufig sind aber genau diese Anwendungen business-kritisch.
Es waren dies die wesentlichen Überlegungen, die dazu führten, das Projekt Al’exa ins Leben zu rufen. Entwickelt wurde dabei eine Engine, die in der Lage ist, exakt wie ein User mit unterschiedlichen Anwendungen zu interagieren – über die Tastatur, die Maus oder für die Erkennung von Texten, Bildern oder Menüelementen. Die Al´exa-Engine simuliert dabei die Interaktion mit Anwendungen exakt wie ein Anwender und zeichnet die Zeiten für jede Aktion auf. Damit wird eine Überwachung jeder einzelnen Bewegung ermöglicht, aber auch die Summe eines gesamten Testszenarios ausgewertet. Al´exa ist außerdem so konzipiert, dass eine Änderung der Anwendung – eine exakte Wiederholung von bestimmten Nutzerverhalten-Szenarien ist naturgemäß nicht sehr wahrscheinlich – nicht zwangsmäßig eine Neuentwicklung des Test Cases erfordert.
Al`exa ist noch ein sehr junges Projekt. In den ersten umgesetzten Projekten beim Monitoring von Applikationen wie z.B. SAP oder Java-Applikationen über Citrix/Terminal Server wurde das Potential von Al´exa erkannt. Pro Test Case mittlerer Komplexität ist bei Anwenderunternehmen erfahrungsgemäß mit einem Aufwand von maximal ein bis zwei Manntagen zu rechnen. Komplexe Test Cases können auch schon fünf Arbeitstage in Anspruch nehmen. Die Test Cases können dann jedoch 24×7 über ein ganzes Jahr kontinuierlich ausgeführt werden und helfen der IT-Abteilung umgehend festzustellen wenn Applikationen nicht mehr der Performancequalität entsprechen, die benötigt oder beansprucht wird. Interessant kann der Einsatz von Al`exa auch in Cloud- / Outsourcing Projekten werden, in denen Performance SLA´s eingehalten werden müssen. An dieser Stelle kann Al´exa auch dazu genutzt werden, um festzustellen, ob der Outsourcing-Partner die SLA´s bei der Performance der Applikationen etwa über Citrix einhält. Hinsichtlich Citrix wurde im Rahmen eines Anwendungsprojektes auch die Idee geboren, dass Al`exa eigenständig erkennen sollte, welche Applikationen dem Anwender zur Verfügung stehen und diese automatisiert gestartet werden. Dadurch hätte die IT-Abteilung die Sicherheit, dass die Anwendungen über Citrix aktiviert werden können und der Test Case nicht mehr erstellt werden muss.
Die bisher noch junge Erfahrung zeigt, dass die besten Ideen bis dato stets bei konkreten Einsatzgebieten entstanden sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich um Al´exa über die Zeit eine noch lebendigere Community entwickelt, die Anwendungsbeispiele und Entwicklungsideen für die Erweiterung des Projektes einbringt. Kontinuierliche Verbesserungen sind vor allem in diesem Zusammenhang durch den Community-Beitrag möglich, um auch sehr komplexe Anwendungsszenarien abzudecken und zum Beispiel auch über das operative Monitoring den Weg in Richtung QA / Regressionstest oder auch Skalierbarkeitstests zu gehen. Wir werden sehen, wohin die Reise geht. Spannend bleibt es allemal.